Berliner Kreis "Kritische Phänomenologie und Fundamentalanthropologie"
Rezensionen
Dr. Thorsten Streubel - Rezension zu Noam Chomsky: Was für Lebewesen sind wir?
„Der Meister-Vortrag eines Meisters“ (The New York Times) – mit diesem Slogan bewirbt Suhrkamp das neue Buch von Noam Chomsky. Das macht neugierig und lässt Großes erwarten – nicht weniger jedenfalls als die Summe eines bedeutenden Forscherlebens. Das Buch ist in vier unterschiedlich umfangreiche Kapitel gegliedert, deren Zusammenhang durch die Fragen nach den Grundlagen menschlicher Kreativität und den Grenzen unserer Erkenntnis (und was aus Kreativität und kognitiver Begrenztheit folgt) gebildet werden. Man könnte das Werk daher als anthropologische Erkenntnistheorie oder als sprach- und erkenntnistheoretisch grundierte Anthropologie lesen. Die einzelnen Kapitelüberschriften lauten: „Was ist Sprache?“, „Was können wir verstehen?“, „Was ist das Gemeinwohl“ und „Die Geheimnisse der Natur – Wie tief verborgen?“. Eingeleitet wird das Buch von einer hilfreichen Zusammenfassung der wesentlichen Argumentationslinien von Akeel Bilgrami.
Andreas Harrasser - Rezension zu Andreas Heinz: Der Begriff der Psychischen Krankheit
Der Arzt und Psychiater Andreas Heinz steht mit seinem Werk „Der Begriff der psychischen Krankheit“ ganz in der Tradition des philosophischen Nachdenkens über die Schwelle zwischen Gesundheit und Krankheit, und reiht sich damit ein in dieselbe Linie, in der etwa ein Michel Foucault mit Wahnsinn und Gesellschaft zu finden ist. Andreas Heinz unternimmt einen weiteren Versuch die genaue Schwelle, an welcher die Gesundheit in den Zustand der Krankheit übergeht, anhand differenzierter Kriterien zu bestimmen, wobei er sich um eine Vielzahl an Perspektivwechseln bemüht.
Andreas Harrasser - Rezension zu Sascha Dickel: Enhancement-Utopien - Soziologische Analysen zur Konstruktion des neuen Menschen
In dem aus seiner an der Universität Bielefeld angenommenen Dissertation hervorgegangenen Werk Enhancement-Utopien beschäftigt sich Sascha Dickel mit der gegenwärtigen Funktionalität sogenannter Enhancement-Utopien. Dabei legt er ausdrücklich Wert darauf, dass er keinerlei Prognostik betreiben möchte. Konsequenterweise finden sich auch keine Aussagen darüber, ob die Realisierung bestimmter Enhancements nun letztlich wünschenswert wäre, oder ob deren Realisierung eher zu Befürchtungen Anlass gäbe.
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